28.06.2015 |
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Sommerrundfahrt 2015 Unsere Reisestationen: Deutschland / Holland / Österreich / Ungarn / Italien |
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Bei wunderschönstem Wetter fahren wir los, in Richtung Basel, aber mit einem kleinen Kaffeestopp in Giebenach. Daniela ist nach 4 Jahren wieder einmal kurz in der Schweiz, denn ihr Zuhause ist normalerweise der Katamaran Yelo, mit dem sie und Rolf auf den Weltmeeren umher Segeln. Haben die Beiden vor anderthalb Jahren in Knysna kennengelernt und eine tolle Zeit zusammen gehabt. Es ist Kirschenzeit und die Ortsbürger von Giebenach bekommen jedes Jahr zwei Kirschbäume zugewiesen, an denen sie sich bedienen dürfen. So bekommen wir zuerst eine superfeine Kirschenwähe und damit wir Giebenach in guter Erinnerung behalten, auch noch 2 Schalen Kirschen mit auf den Weg. Wenn man sich solange nicht mehr gesehen hat, dann hat man immer jede Menge zu bequatschen und so wird unser Ankunft in Heidelberg etwas spät. Wir finden einen kleinen Campingplatz direkt an der Neckar, etwa 7 Km vom Zentrum entfernt. Heidelberg, oh alte Erinnerungen verbindet uns mit dieser Stadt, nämlich ein Schulsportwettkampf vor xxx - Jahren. Heute
ist nicht ganz mein Tag und das rächt sich schlussendlich auch. Ich bin mit
meinen Gedanken anderswo, schaue zuviel in der Gegend rum und ...... . Der
Randstein ist gefährlich nahe, und so auch die Vorderbremse am Fahrrad. Das
Hinterrad will das Vordere überholen und schon liege ich am Boden. Es tut
einiges weh, aber schlimm wird es wohl nicht sein. Gestaucht. Es geht weiter ins
Zentrum, es wird "gelädelet" und sogar ein neues Badekleid gekauft, Kaffee
getrunken und es geht kreuz und quer durch die Stadt. Heidelberg ist bekannt für
ihre malerische Altstadt, die Schlossruine sowie ihre renommierte Universität. Die
Altstadt ist wunderschön, sehr gepflegt und viel ist restauriert worden. Nun
dass das auch sehr viele andere Touristen anlockt, das war ja klar, aber in
dieser Menge! Es ist herrlich, vor allem den Asiaten zuzusehen. Foto hier, Foto
da, überall müssen sie drauf sein. Und egal ob ein Auto kommt oder nicht, hier
stehen wir und hier bleiben wir..... .
Die
Nacht habe ich nicht so gut geschlafen und der Arm tut immer noch weh. Klären
wir das sicherheitshalber mal ab. Unweit von unserem Camping befindet sich eine
Orthopädische Klinik. Parkieren ist immer so eine Sache und wir sehen erst zu
spät, dass wir nicht wieder rausfahren können. Nun darum kümmern wir uns später.
Im Spital geht alles recht zügig voran. Gute Nachricht, es muss nicht operiert
werden, schlechte Nachricht, das Radiusköpfchen im Ellenbogen ist gebrochen. 2
Wochen Gips. Wie immer mache ich nicht nur halbe Sachen .... . Nun das muss
zuerst verdaut werden. Wie weiter und wie kommen wir wieder aus dem Parkplatz.
Die Frau am Empfang rät uns, ein Auto anzuhalten, das rein fährt. Gute Idee,
aber in der Realität sieht das etwas anders aus. Die Schranke geht zu schnell
wieder zu und bleibt und der Mitte stehen.... . Schlussendlich lässt sich die
Schranke doch ganz öffnen und für uns heisst es nichts wie weg .... . Nun wie
soll unsere Reise weiter gehen. In 1 Woche zur Kontrolle, in 2 Wochen Gips weg
nehmen. Unsere Wahl fällt auf Holland und wir bekommen spontanes Asyl bei Thea
und Winfred, Peters Cousin und Familie. Dann bis in einer Woche.
Es
ist heiss und wir wollen etwas in die Höhe. Fahren heute trotzdem mehrheitlich
Auto und kommen immer wieder durch schöne Ortschaften mit ihren gut erhaltenen
Fachwerkhäusern. Was für ein Anblick und wie aufwändig um das alles zu erhalten.
Heute gehen wir auswärts essen, haben wir etwas zu feiern?? Mmmmh ich probiere
Gnoggi mit Eierschwämme und Himbeeren. Was für eine Kombination und es schmeckt
herrlich.
Endlich
ist es etwas kühler. Wir sind am Innerstensee in der Nähe von Goslar, im
Harzgebiet. Der Campingplatz etwas kurrlig, was die ganze Anlage und die Gäste
betrifft. Aber wir fühlen uns wohl, wandern um den See, schauen dem
Segelwettbewerb zu, der leider bei fast windstillem Wetter stattfindet, und
machen einen Ausflug nach Goslar. Die Stadt hat seit 2010 UNESCO Status und das
zu Recht. Auch hier ist es die sehr gepflegte Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern
und natürlich das Glockenspiel, das ganz speziell ist. Drei Türchen öffnen sich
und ein Figurenumlauf erzählt die Geschichte der Rammelsberger Bergbau. Nicht
fehlen darf wie immer ein Kaffee mit Kuchen und dieses Angebot findet man doch
fast überall in Deutschland. Bei uns auf dem Camping gibt es dies sogar in XL
Grösse. Könnt ihr euch vorstellen welche Größe so ein Kuchenstück hat .....
.
Hallo
Holland, hier sind wir. Danke Thea und Winfred dass wir bei euch bleiben
dürfen.
Zuerst
einmal ist eine Kontrolle im Spital angesagt. In Zwolle haben sie vor anderthalb
Jahren ein grosses neues Spital eröffnet und es ist super geworden. Es wirkt
freundlich mit der farbigen Fassade und ihnen geht das Farbenspiel weiter. Alles
ist auf dem neusten Stand und die holländischen Patienten haben eine
"Kreditkarte" wo all ihre Daten, Krankenkasse usw. gespeichert ist. Unterdessen
geht alles elektronisch. Alles ist in Ordnung, der Gips kommt nach 1 Woche weg
und ich bekomme einen Druckverband. Anscheinend ist das besser, weil dann der
Arm nicht so steif wird. Mir soll es recht sein. Wir nützen die Zeit um wieder
Mal die Verwandtschaft zu besuchen. Nach 1 weiteren Woche kommt der Druckverband
auch weg und wir können weiter fahren. Sollen wir nun doch noch weiter nach
Skandinavien, oder gehen wir wieder in Richtung Süden?? Wir sind doch flexibel
und so geht es erst einmal auf die Insel Rügen. Dort waren wir noch nie und
Kollegen von und, die Leui's sind noch da. Es liegt halbwegs auf dem Weg nach
Norden und wir können uns immer noch entscheiden was wir machen. Holland ist
halt für uns auch ein Stück Heimat. Wir lieben die gepflegten Häuser und Gärten,
die Häuser wo man überall hinein schauen kann, und die ganze Atmosphäre. Es geht
alles viel ruhiger zu, sie nehmen sich die Zeit um Kaffee zu trinken und mit
ihren vielen Fahrradwegen ist es eh ein Traum. Ja wenn man nicht den Ellenbogen
gebrochen hätte.
Insel
Rügen, ich bin gespannt was uns erwartet. Zuerst einmal Stau, aber dem kann man
ja ausweichen, was mit unserem grossen Vehikel manchmal nicht so einfach. Aber
wir schaffen es und kommen in Binz an. Campingplätze hat es nicht wirklich viele
auf der Insel aber einen super Stellplatz in Prora. Gratis Bus in die Stadt,
was vor allem für mich ideal ist. Rügen ist die grösste Deutsche Insel, auf ihr
liegen die Städte Bergen, Sassnitz, Putbus und Garz, und die Ostseebäder Binz,
Sellin, Göhren usw. Sogar der kleinste Nationalpark Deutschlands befindet sich
auf der Insel und der ist sogar noch UNESCO Welterbe. Und das alles auf dieser
Insel, die ja auch nicht wirklich gross ist, 52 km lang und 41 km breit. Binz
ist als Urlaubsort für seine prächtigen Häuser, das Jagdschloss Granitz und dem
Koloss Prora beliebt. Prora fasziniert mich vom ersten Augenblick an, weil es
unglaublich ist, was hier gebaut werden sollte. Zwischen 1936 und 1939 sollten
hier durch die Organisation "Kraft durch Freude" riesige Komplexe gebaut
werden, wo 20'000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen könnten. Nach dem zweiten
Weltkrieg wurden die Bauten eingestellt. Um 1950 wurden die Gebäude als
Kasernenanlagen der DDR genutzt. Heute befindet sich eine Jugendherberge und ein
Museum darin. Teile werden nun auch zu Ferienwohnungen umgebaut und verkauft.
Grössenwahnsinn ..... . Wenn es jemanden interessiert, geht über Wikipedia und
schaut nach. Nun schon die Bilder zu sehen ist unglaublich.
Viele
Ortschaften auf Rügen glänzen mit ihren wunderschön restaurierten alten Häusern,
die viel Charme ausstrahlen. Oftmals kommt man sich vor wie im Film, denn sie
sind oftmals weiss und haben verschnörkelte Balkone. Da wäre noch das Haus auf
dem Kopf, und die vielen pompösen Gebäude aus der DDR Zeit. Und natürlich noch
den "Rasenden Roland" den ich eigentlich nur erwähne, weil ich den Namen so
herrlich finde. Dies ist eine historische Schmalspurbahn und "rast" inzwischen
120 Jahre,mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer durch die
Gegend. Und man sieht ihn schon von weitem kommen, denn der Schwarze Rauch
verrät ihn. Während die anderen per Fahrrad unterwegs sind geniesse ich diese
Fahrt mit Isabelle und Janine. Und sie beide gehören zur Familie Leuenberger,
die sich aus Christine, Hausi, Stefanie, Isabelle und Janine zusammensetzt. Ich
kann euch sagen, da läuft immer etwas .... . Auf jeden Fall war es eine lässige
Zeit mit Euch, Danke .... !
Nun
wie weiter?? Ich weiß, dass das Wetter im Norden auch sehr gut sein kann, aber
die Prognosen sind im Moment nicht wirklich vielversprechend. Und da wir
flexibel sind geht es halt wieder in Richtung Süden. Über Stralsund, Havelberg,
Wittenburg nach Bad Düben. Wie der Name schon sagt gibt es hier ein Thermal Bad
und ich fühle mich richtig wohl. Erste Schwimmzüge werden gemacht und ich bin
bestimmt mit Abstand die Langsamste im ganzen Bad. Selbst die vielen Senioren
überholen mich. Naja so schlimm ist es nun doch nicht, aber nach so langer Zeit
wieder wenige Züge schwimmen zu können tut richtig gut, und das warme Wasser ist
natürlich die beste Therapie.
Im
Moment fahren wir durch viele Gebiete der ehemaligen DDR und obwohl der
Mauerfall schon so lange zurück liegt wirken viele Ortschaften wie ausgestorben
und ich wundere mich oft, wovon die Leute hier leben. Viele Häuser stehen leer
und einige drohen bereits einzustürzen. Gewisse Strassenabschnitte sind in einem
schlechten Zustand und es müsste dringend etwas gemacht werden. Aber interessant
ist es auf jeden Fall zu sehen. Was uns auch auffällt sind die vielen Windräder
die ihre grossen "Räder" im Wind schwingen und immer ein dumpfes Geräusch mit
sich bringen.
Wir
sind unterdessen in der Stadt Weimar in Thüringen angekommen. Hier stehen
Goethes und Schillers Wohnhaus neben vielen anderen eindrücklichen
Fachwerkhäusern. Diese Fachwerkhäuser oder wie bei uns besser bekannt als
Riegelhäuser finden wir auch in Erfurt, der Landeshauptstadt Thüringens. Eine
imposante Stadt mit dem Erfurter Dom, dem Wahrzeichen der Stadt sowie etwa 25
weiteren Pfarrkirchen. Erfurt wurde 742 im Zusammenhang mit der Errichtung des
Bistums Erfurt durch Bonifatius erstmals urkundlich erwähnt. Bonifatius war
übrigens einer der bekanntesten Missionare und der wichtigste Kirchenreformer im
Frankenreich. Mit Martin Luther ist eine weitere bekannte Persönlichkeit, der
mit Erfurt in Verbindung gebracht werden kann. Er war Student an der
Universität. Oh ich könnte noch soviel über diese tolle Stadt schreiben, aber es
geht bereits wieder weiter.
Regenerieren,
vitalisieren, entspannen, pflegen, heilen: Bayerns wärmste und stärkste
Thermalsole ist ein Naturphänomen. So wirbt die Obermain Therme in Bad
Staffelstein. Und sie ist wirklich absolut genial. Auf 15.000 Quadratmetern
befinden sich elf Themensaunen, ein riesiger Naturbadesee und viele kleine
Winkel und Ecken um sich Ruhe zu gönnen. Die Therme hat fast 3000 Quadratmeter
Wasserfläche verteilt auf 25 Innen - und Aussenpools. Und das Salz tut auf der
Haut gut. 36 Grad und 12% Salzgehalt, Erholung pur. Falls jemand meint, ich
hätte irgendwelche Aktienpakete von diesen Thermen, nein das ist nicht so. Aber
es ist einfach so herrlich, seinem Körper Gutes zu tun.
Bayern,
ein wunderschönes Fleckchen, gleicht mehr Österreich als Gebiete in Deutschland.
Es liegt im Südosten Deutschlands und ist mit 70.500 Quadratkilometer das
flächengrösste deutsche Bundesland. Im Süden grenzt es an Österreich und in Osten an
Tschechien. Bayern ist das einzige deutsche Bundesland, das Anteil an den Alpen
hat, dazu zählen die Allgäuer - und die Berchtesgadener Alpen. Dazu später, bin
wieder abgeschweift. Wir fahren über Pottenstein nach Reit im Winkel. Die Gegend
ist wirklich fantastisch. Kein Wunder gilt Reit im Winkl als Höhenluftkurort.
Unser Gefährt muss sich wieder einmal über kleine Strassen zwängen und das lohnt
sich. Unser Camping liegt oberhalb des Dorfes und der Ausblick ist einfach
genial. Blick auf einen Golfplatz, 18 Loch und Teile davon liegen in Deutschland
und die restlichen in Österreich. Gut gibt es keine Grenzen mehr sonst wäre es
etwas komplizierter. Unser Gastgeber ist ein weiteres Unikum und das dazu
gehörende Hotel gehört in dasselbe Kapitel. Es ist urchig, alt und sehr
wahrscheinlich hätte es längst einen Umbau nötig. Wir fühlen uns wohl hier und
das Essen schmeckt fantastisch. Ich wage mich wieder etwas mehr aufs Fahrrad und
es zwickt ein bisschen da und dort, aber es geht immer besser. Schön langsam,
und bewegen tut gut. Wir unternehmen eine schöne Wanderung, aber es hat
teilweise soviel Beschilderungen und Möglichkeiten, dass es manchmal etwas
verwirrend ist den richtigen Wanderweg zu finden. Aber wir finden die Alm und es
gibt Kaffee, und nach Hause werden wir sicher wieder finden.
Es
immer wieder herrlich, all die verschiedenen Campingplätze und anderen
Übernachtungsmöglichkeiten zu vergleichen. Die Menschen die da in Ihren Zelten,
Campern und Wohnwagen übernachten und die Menschen, die diese Campingplätze
führen. Mal bekommen wir gleich ein Kaffee bei unserer Ankunft, dann hat mal
einer einen schlechten Tag, bei anderen Fragen die Leute x-Mal das Gleiche und
bekommen immer die gleiche freundliche Antwort zurück und auch von der
Ausstattung her, zwischen einfach bis luxuriös. Die Leute, die allen Schnick
Schnack mitnehmen und andere, die nicht einmal einen kleinen Stuhl dabei haben.
Aber alles geht.
Brechtesgarden
..... ! An Peters Gesichtsausdruck sehe ich, dass ich den Namen wieder falsch
ausgesprochen haben. Wieso muss diese Ortschaft auch einen so komplizierten
Namen haben. Also richtig heisst sie Berchtesgaden. Aber zuerst der Reihe nach.
Tut mir leid, aber ich muss euch wieder einmal vorschwärmen, wie toll diese
Gegend ist, aber die Landschaft einfach genial. Da ist Ramsau, Berchtesgaden und
der Königsee und der Berchtesgaden Nationalpark. Man kann in dieser Gegend
wandern, bis zum geht nicht mehr. Oh natürlich auch Fahrrad fahren, aber in
erster Linie ist es wirklich ein Wanderparadies, hat es doch ein Netz von 260 km
Wanderwegen. Und wir fühlen uns eher in den Dolomiten als in Deutschland. Wir
wandern durchs Wimbachtal, das einfach nur Natur pur ist. Es hat keine
Fahrradfahrer die andauernd auf dem engen Wanderpfand an dir vorbei drängeln
(das sagt ein Radler), und die wenigen Wanderer die es hat sind eher
Gemütsmenschen, ist es doch anstrengend die ganze Körperfülle den Berg hinauf zu
schleppen oder die müden Knochen zu bewegen. Mit Walking Stöcken "bewaffnet"
sind sie fast alle und sie machen etwas, auch wenn sie oftmals schwer keuchend
das Ziel erreichen. Und mit der Höhe gibt es auch immer weniger Menschen. Wir
geniessen diese unglaubliche Ruhe. Das Tal liegt zwischen dem Watzmann 2713 m
und dem Hochkalter 2607 m und es gleicht einer grossen Steinwüste. Es ist ein
riesiges Bachbett und ich möchte nicht erleben, wenn sich dieses Bachbett füllt
und das Tal hinunter donnert. 5 Stunden sind wir unterwegs und ehrlich, das
Hochlaufen ist wesentlich angenehmer als runter. Knie, Hüfte ..... . Der Park
ist übrigens der einzige deutsche Alpennationalpark und erstreckt sich auf einer
Fläche von 210 Quadratkilometer. Die Hauptaufgabe des Parks ist es, die Natur
sich selbst zu überlassen und in der Kernzone wird daher auf menschliche
Eingriffe verzichtet. Die Natur hat alle Freiheiten die sie will.
Bewirtschaftete
Almen, was sind sie doch für ein Segen. Nach einer anstrengenden Velofahrt oder
Wanderung, natürlich schon mit einigen Steigungsprozenten verbunden, einen
feinen Kaiserschmarren zu essen und ein gutes Kafi dazu zu trinken. Naja eine
Belohnung soll man sich schliesslich auch gönnen. Auch hier finden sich Almen
jeder Art. Kommen wir doch auf unserer Wanderung an der Halsalm vorbei. Es ist
unglaublich einfach, hat es doch noch ein WC Häuschen, nun die Holzhäuschen mit
einem 💙 vorne an der Tür, die Kühe die beinahe in der Küche stehen und jeden
Besucher mit skeptischem Blick begutachten. Die sehr einfache Küche. Da darf man
auch als Almwirt keine Ansprüche stellen. Ja ich kann euch nicht jede einzelne
Radtour und Wanderung beschreiben. Aber es war auf jeden Fall genial. Da wäre
noch der Königsee, ein langgestreckter Bergsee, der zum grössten Teil auch im
Nationalpark liegt. Am Westufer des Sees liegt die Wallfahrtskapelle St.
Bartholomä. St. Bartholomäus galt als Schutzherrn der Almbauern und Sennerinnen.
Nun eigentlich wollten wir diese Kirche gerne besuchen (ist nur per Boot
erreichbar) aber als wir diese riesigen Warteschlangen vor dem Ticketschalter
sehen, verschieben wir es auf nächstes Mal. Hierher kommen wir bestimmt wieder
zurück. Überall wo es Bergbahnen hat, das hat es auch viel mehr Touristen. Hier
sind es natürlich wieder Busladungen mit Asiaten, aber auch viele Besucher, die
nicht zu gut zu Fuss sind. Wir geben uns für einmal auch als solche aus und
fahren mit der Bahn auf den Jenner. Der Jenner ist 1874 m hoch und von seinem
Gipfel hat man einen fantastischen Ausblick auf den See und die umliegenden
Berge. Ja auch wir dürfen einmal bequemer "Touri" spielen.
Seit
wir in Bayern sind, fallen uns immer wieder die fantastischen Malereien an den
Häuserfassaden auf, den sogenannten Lüftlmalereien. Es sind richtige Kunstwerke,
wie die in Berchtesgaden. Ja so gerne wir noch hierbleiben würden, die Arbeit
ruft. Peter muss die Intensivkurse für die Herbstferien ins Netz stellen und
dafür tauschen wir unser Camperbett in ein Hotelbett um. Auch ein gutes Wifi ist
gefragt. Schladming ist bestimmt ideal dafür. Schladming, ich denke dabei immer
an die Skirennen, wo wir mit den Schweizern mitgefiebert haben, aber es gibt
noch weit mehr zu sehen. Im Hotel angekommen, Zimmer nicht einmal gesehen,
"jagt" und der Sohn der Familie bereits schon wieder los, auf den Dachstein.
Dachstein?? Das ist eine massive Bergkette, grau wie die Berge im Nationalpark
und diese strahlen eine unglaubliche Macht aus. Die Tickets müssen reserviert
werden und das war halt ein gutes Zeitpunkt gleich zu gehen. Eine Gondel bringt
uns auf 2700 m Höhe und der Ausblick ist fantastisch. Ist da der Hohe Dachstein
2995 m, der Grimming 2351m und der Sarstein 1975 m. Imposant sind sie allemal.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet der Planai 1830 m. Hier und in der
Umgebung befindet sich ein riesiges Skigebiet mit unzähligen Liften und
Abfahrten. Kaum zu Glauben, dass der Parkplatz an der Talstation im Winter bei
den Skirennen zur Zieleinfahrt wird. Und der beste Aussichtspunkt dabei ist das
Dach des gegenüberliegenden Hotels, das eine eigene Tribüne darauf gebaut hat
.... ! Ja da werden die Zimmerpreise nicht ganz billig sein. Gibt es etwelche
MTB Down Hill Fahrer unter euch? Dann habt ihr bestimmt schon von dieser
spektakulären Abfahrt gehört. Von der Bergstation auf 1830m ins Tal auf 750m.
Wenn ich da runter fahren müsste, ich würde mir bestimmt mehr als "nur" das
Radiusköpfchen brechen. Auf jeden Fall ist es nichts für Anfänger! Was habe ich
für ein schönes Leben, Peter arbeitet und ich geniessen den Tag. Gehe alleine
auf den Planai, gehe schwimmen und schaue mir das Dorf an. In Schladming gibt es
eine Gästekarte, einfach genial. All die Bergbahnen, Bus, Zug, Eintritt ins
Schwimmbad und und und ... . Alles Gratis und zudem etliche Vergünstigungen. Für
eine Familie sicher genial, den. Schladming hat echt sehr viel zu bieten.
Zufälligerweise gibt es oberhalb von Schladming auch noch ein Ramsau, mit vielen
schönen Unterkünften. Wunderschön die Häuser mit ihrer ganzen
Blumenpracht.
War
es doch schön, wieder einmal so ein richtig gutes Frühstück zu genießen, und
sich Zeit zu nehmen, aber wir wollen weiter. Langsam gehen die Ferien doch zu
Ende.
Peter
hat im Internet wieder einmal eine super Therme gefunden, also schauen wir uns
diese einmal an. Wir sind in Bad Waltersdorf, immer noch in der Steiermark und
hier "wimmelt" es nur so von Thermen. Wir entscheiden uns für die Hundertwasser
Therme. Der typische Stil von Hundertwasser ist unverkennbar. Die Therme ist
verwinkelt und am Anfang ist es verwirrend sich zurecht zu finden. Der grösste
Luxus für uns ist der 25 m Pool mit 26 Grad warmen Wasser, wo wir unsere Längen
in Ruhe ziehen können. Die Langsamste bin ich nun definitiv nicht mehr. Nun
diese Therme ist sicher etwas spezielles, einmal zu sehen, aber ein zweites Mal
hierher zu kommen, ich denke eher nicht. Wieder einmal stehen wir vor dem "wie
weiter"? Ungarn ist ja nicht so weit entfernt, also machen wir einen kleinen
Abstecher nach Hévíz und den Plattensee. Hévíz ist ein bekannter Rheumakurort,
einem Thermalsee und sehr viele Ausländer lassen sich die Zähne hier machen. Der
See ist mit einer Fläche von 4,4 Hektar der grösste natürliche und biologisch
aktive Thermalsee der Welt. Dieser wird durch eine Thermalquelle aus einem
Krater in 38 m Tiefe gespeist. Die Quelle ist mit 410 Litern pro Sekunde derart
ergiebig, dass sich das Wasser innerhalb von 48 Stunden komplett austauscht. Die
Temperaturen des Sees betragen im Sommer 33-36 Grad und im Winter 23-25 Grad. Oh
ihr müsst ja unterdessen glauben, dass wir bald einen " Ferrari" (Rollator)
brauchen, Hüfte, Knie ersetzen müssen, aber wir können euch versichern, dass dem
nicht so ist. Wir befinden uns einfach in einem Gebiet, das vulkanisch einmal
sehr aktiv war und dazu gehören einfach die Thermalbäder. Und wenn's gut tut
dann schadet es bestimmt auch nicht. Die Leute die es hier hat unglaublich
und sie sind unverkennbare Badegänger, laufen doch die Meisten mit Nudeln und
Schwimmringe oder gleich im Bademantel durch die Ortschaft. Das Städtchen ist
gepflegt und in erster Linie natürlich auf die Kurgäste abgestimmt. Da wäre noch
der bekannte Plattensee. In Westungarn der grösste Binnensee. Insgesamt ist er
79 km lang und im Mittel 7.8 km breit. Die Strände, die Heilbäder und
Thermalquellen um den See ziehen viele Badetouristen an und ist neben Budapest
das wichtigste Touristenzentrum Ungarns. Eigentlich gibt es hier schöne
Fahrradwege um den See und ich muss sagen, die Leute sind auch aktiv, aber es
regnet immer wieder Mal, es ist windig und kühler. Naja was gibt es besseres als
endlich einmal den Bericht zu schreiben. Ja und bald ist er fertig. Wir sind
langsam auf dem Heimweg, gehen wieder zurück nach Österreich, in die Steiermark
nach Bad Radkersburg, und übers Südtirol zurück nach Hause. Und hier sind wir
wieder seit Samstag. Wir geniessen noch das fantastisch Wetter und natürlich
unsere wunderschöne Schweiz.
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