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04.01.2019
- 05.02.2019








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Reisebericht Neuseeland Südinsel

Was für einen schönen Tag haben wir uns für die Überfahrt nach Picton ausgesucht. Strahlend blauer Himmel und Sonne pur. Das beschauliche Picton liegt mitten der wunderschönen Fjordlandschaft der Marlborough Sounds. Dazu zählen, der wohl bekannteste, Queen Charlotte Sound, Pelorus Sound und noch etliche mehr. Grosse Teile dieser Region sind nur übers Meer zugänglich. Picton dient oft nur als Ausgangsbasis für die Überfahrt auf die Nordinsel, dabei lässt es sich hier ohne weiteres einige Tage aushalten. Da ist der Abel Tasman National Park, mit einigen der schönsten Wanderwegen und Strände Neuseelands, angrenzend befinden sich der Nelson Lake National Park, sowie der Kahurangi National Park, mit seinen unendlich vielen Wanderwegen und auch Kajakfreunde kommen auf ihre Kosten. Was für eine fantastische Gegend, über die es noch so viel zu erzählen gäbe... . 
Unsere Route in Richtung Süden führt uns durch das Marlborough Weingebiet, das vor allem für seinen hervorragenden Sauvignon Blanc bekannt ist. Viele der kleinen Weingüter locken mit guten Restaurants, B&B's, oder einer Fahrradtour durch das Weingebiet, bei der natürlich auch die Weindegustation nicht zu kurz kommt. Nichts für uns, denn wir wollen weiter der Küste entlang nach Kaikoura. Der 130 km lange Küstenabschnitte zählt zu den spektakulärsten Strassen Neuseelands. Entlang der Küstenstrasse befinden sich kaum Ortschaften und somit sind die vielen kleinen Strände menschenleer und die Natur noch intakt. Was von weitem aussieht wie Schnee ist der imposante Lake Grassmere, dem riesigen, seichten Salzsee, aus dem jährlich ca 70'000 Tonnen Tafelsalz gewonnen werden. Aber auch die etliche Robben Kolonien laden immer wieder zu einer kleiner Pause ein, von denen sich manchmal hunderte im Wasser tummeln, oder einfach ein Sonnenbad auf den Felsen geniessen.
In Neuseeland wird mir wieder einmal bewusst, was für ein sicheres Land die Schweiz ist, hinsichtlich Naturgewalten. Im 2016 wurde Kaikoura und seine Umgebung von einem schweren Erdbeben der Stärke 7.5 heimgesucht und hat etliche Erdrutsche ausgelöst und etliche Strassen - und Bahnabschnitte unpassierbar gemacht. Beim Ohau Point hat sich die Erdkruste um 10 m verschoben und der anschliessende Tsunami, mit seinen bis zu 7 m hohen Wellen hat noch das Ganze verstärkt. Auch 3 Jahre nach diesem Ereignis sind noch immer Bauarbeiten im Gang. 
Kaikoura ist ein herrliches Städtchen, das vor allem für seine Walbeobachtung, schwimmen mit Delfinen und dem Schutzgebiet für Seevögel bekannt wurde. Im alten Hafen quartieren wir uns im alten Pier Hotel ein, einem kurrligen Hotel mit knarrenden Dielen, einfacher Zimmer und viel Charme. Unser Zimmer hat einen fantastischen Blick aufs Meer. 
Obwohl wir anfänglich mit dem Gedanken gespielt haben, an einer Walbeobachtungs Tour teilzunehmen, sind wir dann doch schnell wieder davon abgekommen. Zum einen finden diese Touren mit dem Schnellboot statt und zum anderen sind sie uns zu teuer. Und zum dritten habe ich Mitleid mit den Tieren, wenn sie von den Booten "gejagt" werden. Dafür geniessen wir auf unserer Wanderung die wunderschöne Natur, die Robben, die man aus nächster Nähe beobachten kann und verschiedene Seevögel, die mit ihrem Gekreische davor warnen, sich nicht den Brutplätzen zu nähern. 
Wie immer auf unseren Reisen könnte man auch hier noch einige Tage verweilen, aber für uns geht es weiter nach Christchurch. Christchurch ist die drittgrösste Stadt Neuseelands. Auch hier haben die verheerenden Erdbeben von 2010 und 2011 schwere Schäden angerichtet. Vor allem das Erdbeben vom 22. Februar 2011 hat die Innenstadt von von Christchurch komplett zerstört. Unterdessen wurde viel gebaut, aber auch hier sind die Schäden an etlichen Gebäuden immer noch sichtbar. Einzelne Gebäude sind durch aufgestapelte Schiffscontainer gestützt, damit sie nicht komplett einstürzen. Schwer beschädigt wurde auch die Christchurch Kathedrale aus dem Jahr 1858, dessen Zukunft immer noch ungewiss ist. 2 Jahre hat es gedauert, bis das, was von der Innenstadt übrig geblieben ist, der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden konnte. Wir bleiben nur eine Nacht in Christchurch, denn wir wollen weiter auf die Banks Peninsula nach Little River. Little River besteht aus ein paar wenigen Häusern und sonst nichts. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist die Auswahl an Unterkünften sehr beschränkt. Wir haben ein kleines Häuschen auf einer Farm gefunden und sind sofort begeistert. Ein kleines einfaches Haus mit fantastischem Blick auf den Forsyth See. Vor unserem Balkon weiden Schafe und eines davon geniesst die Aufmerksamkeit der Touristen und lässt sich, als einziges, auch gerne mit Streicheleinheiten verwöhnen. Bei allerschönstem Wetter geniessen wir die Fahrt auf dem Höhenweg nach Akaroa. Akaroa ist ein wunderschönes Städtchen mit französischem Flair und gut erhaltenen Kolonialgebäuden. Die vielen Restaurants, kleinen Geschäfte und gemütlichen Cafés laden zum verweilen ein. Zum anderen sieht es hier aus wie in der Schweiz. Der See und seine seine Umgebung könnten genau so gut irgendwo am Vierwaldstättersee sein. 
Heute haben wir eine andere wunderschöne Fahrt vor uns, es geht in das Mount Cook Gebiet, nach Twizel. Es geht wieder Landeinwärts, vorbei an von Schafen und Kühen bevölkerten Graslandschaften, vorbei am wunderschönen See Lake Tekapo und am Lake Pukaki und vielen Lupinen, die die Landschaft im November und Dezember in ein einzigartiges Blumenmeer verwandeln. Sie gelten zwar hier als Unkraut, aber ihr Anblick in der Masse ist einzigartig. Der 83 km2 grosse Lake Tekapo ist mit seiner milchig- türkisfarbenen Wasser ein weiter Farbtupfer in der Landschaft. Im Wasser gelöstes Gesteinsmehl - ultrafeine Felspartikel verdankt der See seine Farbe. Kein Wunder, dass sich Touristen sowie Einheimische an diesem Anblick erfreuen. Twizel ist als Ortschaft nichts besonderes, aber ist als Basis für die Mount Cook ideal. Dieser ist zwar immer noch 65 km entfernt, aber die Fahrt dorthin ist mit unserem Wetterglück ein weiterer Höhepunkt. Wir fahren am 30 km langen Lake Pukaki entlang, an dessen Ende der Mount Cook und seine schneebedeckten Nachbarn ein einzigartiges Bild abgeben. Der Mount Cook, oder Aoraki (Wolkenaufspiesser), in der Maori Sprache bekannt, ist mit seinen 3754 m der höchste Gipfel des Landes. Der Mount Cook National Park wurde 1986 zum Weltnaturerbe der Unseco erklärt und mit seinen 22 Dreitausendern beherbergt der Nationalpark den Löwenanteil der Hochgebirgslandschaft Neuseelands. Es steht eine Wanderung auf dem Programm, die Muller Hut Route. Vor uns liegen ca.11 km und mehr als 1000 Höhenmeter, 2000 Treppen (ein Weg) und viel Geröll. Der Blick auf den Mount Cook und Umgebung ist absolut sensationell und lässt einen den steilen Aufstieg schnell vergessen.
Für uns geht es wieder zurück an die Küste und über Oamaru weiter nach Dunedin. Dunedin ist die grösste Stadt auf der Südinsel und zu ihren 120'000 Einwohnern gesellen sich noch 25'000 Studenten. Wie aus dem Namen zu entnehmen ist, hat Dunedin einen schottischen Hintergrund. Die vielen wunderschönen alte Gebäuden hätten sicher einiges zu erzählen. Wir wollen aber weiter an die Catlins Coast, die Dunedin und Invercargill verbindet. Dieser Teil von Neuseelands war bis vor einigen Jahren kaum von Touristen besucht und somit ist dieser Teil von Neuseeland noch sehr ursprünglich. In dieser Region befinden sich grosse geschützte Gebiete einheimischen Waldes, sowie eine reiche Tierwelt, darunter mehrere seltene Säugetier - und Seevogelarten, Pinguine, Delfine, Wale und vieles mehr. Wir übernachten ein weiteres Mal auf einer Farm, in einem wunderschönen Bungalow. Wie sich herausstellt sind die Eigentümer Holländer und wir verbringen zwei wunderschöne Tage bei Ihnen und dieser besonderen Gegend. Spontan werden wir von Ihnen zu einem feinen Abendessen eingeladen, denn anscheinend konnten sie schon lange kein Holländisch mehr sprechen und geniessen das nun extrem.
Wir wollen heute früh los und sind um 6 Uhr schon reisefertig. Vorher haben wir aber noch mit dem Toaster den Feueralarm ausgelöst, und das ohne dass die Toasts verbrannt worden sind. Zum Glück konnte Peter in schnell wieder ausschalten. Wie peinlich und das um diese Urzeit. Wir weichen von unserer geplanten Reiseroute ab, denn sie haben schönes Wetter am Milford Sound angesagt. Es sind fast 400 km, aber das Verkehrsaufkommen ist gering und die Strassen gut. Da es kaum Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Milford Sound gibt, und diese sehr teuer sind, bleiben wir in Te Anau, das am gleichnamigen See liegt. Bis zum Milford Sound sind es zwar 120 km von hier aus, aber dieser Streckenabschnitt gilt als einer der schönsten Strassen Neuseelands. Eine Fahrt, die mit seinen Seen, verschiedenen Wäldern, Graslandschaften, Wasserfällen und Neuseeländischen Alpen kaum abwechslungsreicher sein könnte. Der Milford Sound ist wohl der bekannteste unter den 15 Fjorden hier in der Fjordlandschaft, und erhebt sich mit seinen senkrechten Wänden und vielen Wasserfällen 1200 m über das Meer. Mit 15 km Länge und meist weniger als 1 km Breite gehört er auch zu den schmalsten seiner Art. Man sagt, dass er bei Regen den schönsten Anblick bietet, und das ist mit 180 Tagen Regentagen (insgesamt bis zu 7000 mm Niederschlag) im Jahr ziemlich oft der Fall, da nach einem Wolkenbruch innerhalb weniger Minuten Wasserfälle aus sämtlichen Felswänden schiessen. Spektakulär ist er auf jeden Fall und das sicher bei jedem Wetter. Immer wieder gab es Pläne, um von Queenstown aus schneller zu Milford Sound zu gelangen, aber bis jetzt ist jeder Vorschlag gescheitert. Trotz fast 300 km (ein Weg) Anfahrtsweg wird diese Tour als Tagestrip von Queenstown aus angeboten. Was für eine Tortour. Wir erkennen Queenstown kaum wieder. Es hat viele neue Siedlungen gegeben und ist das kommerziellste Urlaubsziel Neuseeland geworden. Bungy Jumping, Jetboating, Whitewater Rafting boomen und an Anbietern mangelt es keineswegs. Anscheinend ist der Sommerliche Trubel aber noch gar nichts, wenn in der Wintersaison die In - und Ausländische Gäste einfallen, um am Coronet Peak und in den Remarkables ihrer Leidenschaft zu frönen. Queenstown hat aber auch jede Menge guter Restaurants, Cafés und ist ein perfekter Ausgangspunkt um die Gegend zu erkunden. 
Was wäre Neuseeland ohne seine Gletscher und der Fox und Franz Josef Gletscher zählen sicher zu den bekanntesten. Einzigartig ist, dass innerhalb weniger Kilometer das Gelände von über 3000 m fast auf Meereshöhe fällt. Dass sich die Gletscher weltweit zurück ziehen, das ist bekannt, aber für uns ist es erschreckend zu sehen, wie weit sich der Franz Josef Gletscher seit unserem letzten Besuch 1991 zurück gezogene hat. Konnten wir damals seine riesige Landzunge noch im Tal bewundern, müssen wir nun mehrere Kilometer laufen, um seine Schönheit geniessen zu können. Jedem Neuseelandkenner ist bekannt, dass die Westküste auch "Wetcoast" genannt wird und mit durchschnittlich bis zu 7000 mm pro Jahr gehört diese Gegend zu den regenreichsten des Landes. Dank diesen Niederschlägen gibt es hier einen einzigartigen Regenwald
Das wohl berühmteste See Bild Neuseeland ist die Spiegelung von Mount Cook und Mount Tasman im Lake Matheson. Dafür heisst es wieder einmal früh das warme Bett verlassen, denn am frühen Morgen ist der See spiegelglatt und die Gletscher noch nicht in Wolken eingehüllt. Und so ist es auch. Die Spiegelung ist einmalig! 
Punakaiki besteht aus ein paar Häusern und sonst ist in diesem Gebiet nicht, ausser einem fantastischen Küstenabschnitt, Ruhe und Natur. Wir sind in einer Art Jugendherberge, Hostel und Hotel untergebracht, die sich auf verschiedene Häuser verteilen, und die verstreut in einem kleinen Waldstück stehen. Hätte Punakaiki nicht seine Pancake Rocks, wäre dieser Ort für die Touristen unbedeutend. Die aus Kalkstein geschichteten Felsen sehen aus wie aufeinander gestapelte Pfannkuchen. 
Der letzte Höhepunkt unserer Reise auf der Südinsel ist das Abel Tasman Gebiet. Wir haben uns entschieden nach Takaka zu fahren, das nur über den Takaka Hill erreichbar ist. Takaka ist eigentlich ein Hippie und Künstler Ort und hat dadurch viel Charme. Es gibt etliche coole Cafés und an gutem und gesunden Essen mangelt es nicht. In Sachen Kunsthandwerk kann man den Neuseeländern nicht viel vormachen. Sie stellen einzigartige Schmuckstücke her, denen auch ich kaum widerstehen kann . Eine wunderschöne Fahrt ist Strasse zum Farewell Spit. Der Ausblick auf die 25 km lange Landzunge ist einmalig und bei Ebbe noch einmal anz speziell. Die riesige Landzunge ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet und bietet für eine Vielzahl von Vögeln einen wichtigen Lebensraum. Die Landzunge darf aber nur im Rahmen von einer organisierten Tour betreten werden. Die Wharariki Beach, die nur zu Fuss erreichbar ist eine der spektakulärsten Küsten im nördlichen Zipfel. Kleine Sanddünen und riesige Felsbrocken prägen das Landschaftsbild. Und bei Ebbe lassen sich Robben aus nächster Nähe beobachten. Wir haben Glück und 2 kleine Robbenbabys vergnügen sich in zwei kleinen Pfützen und lassen sich von den Touristen kaum aus der Ruhe bringen. 
Unsere Reise auf der Südinsel ist nun vorbei. Morgen geht es mit der Fähre zurück auf die Nordinsel. Wir werden noch einen Abstecher nach Rotorua machen, das für seine heissen Quellen bekannt ist und zum Tongariro National Park fahren. 
Die Südinsel ist mit seiner Vielfalt an Natur und Schönheit kaum zu überbieten. Es hat viele kaum besiedelte Gebiete, es gibt unendlich viele Möglichkeiten an Wanderungen, Kajaktouren, wunderschöne Fahrradwege, sehr gutes abwechslungsreiches Essen und tolle Unterkünfte. Womit wir am meisten Mühe hatten, war die teilweise aggressive Fahrweise der Neuseeländer. Dicht hinten auffahren, obwohl man die Höchstgeschwindigkeit eingehalten hat. Wie wir später von einer Neuseeländerin erfahren, ist das einfach ihre Art zu fahren. Kein Wunder dass wir immer wieder mal Auffahrunfälle gesehen haben. Für uns geht die Reise noch weiter. Wir fliegen noch für 4 Wochen nach Australien zu Peter's Tante.

Ruth und Peter

Wir haben diesmal sehr viele Fotos gemacht und somit eine Auswahl 40 Fotos von der Südinsel zusammengestellt.


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Wer noch Lust auf mehr Fotos der Südinsel hat, kann dies hier tun:

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