05.12.2017
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Reisebericht
Südliches Afrika Teil 1
Vor
3 Jahren waren wir das letzte Mal ins Südafrika und wir haben uns
gefreut, wieder zurück zu kommen. Was sich wohl alles verändert
hat, wie sieht es nach dem grossen Feuer aus ... , wie viele neue
Häuser wurden in Sedgefield und Umgebung gebaut, und und und.... ?
Wir lassen uns überraschen. Unser Flug geht über Johannesburg nach
Kapstadt, wo wir den Mietwagen in Empfang nehmen und los geht's. Da
wir die Gegend kennen, Peter keine Mühe mit dem Linksverkehr hat
und wenig Verkehr ist, sind wir nach 3/4 Stunden Fahrt in Hout
Bay.
Die Gegend um Kapstadt fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Der
Tafelberg, Signal Hill, Lions Head, die 12 Apostel, die Fahrt nach
Clifton und Camps Bay, neben Kapstadt eines der teuersten Orte hier.
Hier stehen Villen, eine grösser als die Andere und gebaut wird auf
der ganzen Strecke in grossem Stil. Anscheinend ist der Grossraum
Kapstadt unterdessen von 3.5 auf 5 Millionen Einwohner gewachsen und
ich denke nicht, dass die vielen Illegalen da mitgezählt sind. Also
werden bestimmt nochmals etliche Einwohner dazu kommen. Auf jeden
Fall ist der Verbrauch an Wasser und Strom enorm gestiegen, und die
Regierung hat es versäumt, neue Dämme und Elektrizitätswerke zu
bauen. Dazu kommt, dass es schon lange nicht mehr geregnet hat und
die jetzigen Dämme praktisch leer sind. Überall wird man darauf
hingewiesen so wenig Duschwasser oder generell Wasser wie möglich zu
verbrauchen und sparsam damit umzugehen. Pools bleiben leer, Gärten
dürfen nicht mehr gewässert werden und auch unser Mietauto ist
nicht gewaschen. Laut Zeitungsberichten wird es Ende März kein
Wasser mehr geben und die Leute müssen an Ausgabestellen Wasser
holen. Vielen Leuten ist leider immer noch nicht bewusst, wie ernst
die Lage ist und es wird immer noch viel zu viel Wasser verbraucht.
Der grosse Ansturm an Touristen, den Kapstadt im Moment erlebt macht
es leider auch nicht einfacher. Trotz 34 Grad verbringen wir
einen Tag im Botanischen Garten, eine wunderschöne Anlage, verweilen
uns in der Victoria Wharf und geniessen die 3 Tage hier. Wieder
einmal besuchen wir die Pinguin Kolonie in Betys Bay, die dank dem
Schutzprogramm um etliche Tiere reicher ist und Hermanus, wo während
den Monaten August bis Anfangs Dezember die Wale überwintern und
kalben. Leider sehen wir keine Wale mehr, aber anscheinend hätten
dieses Jahr auch viel weniger hier überwintert. Das würde Hermanus
hart treffen wenn die Wale nicht mehr kommen würden, lebt diese
Ortschaft doch hauptsächlich von diesem einzigartigen Ereignis.
Hermanus ist aber auch enorm gewachsen, viele neue Siedlungen sind
entstanden und sogar ein neues Einkaufszentrum wurde gebaut, kaum
wieder zu erkennen. Auch Sedgefield ist vom Bauboom nicht verschont
geblieben, 78 neue Häuser sollen in den letzten Monaten gebaut
worden sein und weitere sind in Planung. Wasser ist auch hier knapp,
aber hier haben Sie vorgesorgt und vor etlichen Jahren bereits eine
Entsalzungsanlage gebaut, wo Meerwasser zu Trinkwasser umgewandelt
werden kann, ein sehr Aufwendiger und teurer Prozess. Im Zentrum sieht
alles
noch so aus vor 3 Jahren und wir fühlen und gleich wieder "zu
Hause". Da wir unser Häuschen immer noch vermietet haben,
dürfen wir das Haus unserer Freunde haben. Danke nochmals ganz
herzlich Yvonne und Turi. Sehr wahrscheinlich haben nicht viele
mitbekommen, dass letztes Jahr ein schlimmes Feuer in der Gegend um
Knysna, Sedgefield und Plettenbergbay gewütet hat. Anscheinend sind
etwa 650 Häuser abgebrannt, und immer noch sieht man an vielen Orten
abgebrannte Häuserruinen, und wo vorher Wald war stehen heute
schwarze Stummel und gewisse Gebiete wurden ganz abgeriegelt, damit
sich die Natur erholen kann. Der Wiederaufbau hat begonnen und
trotzdem sieht man immer noch an vielen Orten das gewaltige Ausmass
des Feuers. Sedgefield wurde zum Glück verschont, aber nur dank dem
Wind, der in letzter Sekunde gedreht hat. Ansonsten wäre es auch für
uns und viele andere schlimm ausgegangen. Die Weihnachtsferien sind
hier die grossen Sommerferien und alle sind
unterwegs. So sehen wir Sammeltaxis völlig überladen mit Waren, die
die Menschen nach Hause bringen wollen. Oftmals sitzen sie für
etliche Stunden wenn nicht gar Tage in den Autos, bis sie in Malawi,
Zimbabwe oder Moçambique sind, oder wo auch immer "zu Hause"
ist. Auch Sedgefield wird bevölkert von Johannesburger, denn viele
Häuser gehören Ihnen, und oftmals sind sie nur einmal im Jahr hier.
Übrigens, das GP auf den Nummernschildern der Johannesburger
bedeutet "Gangsters Paradies", so wurden wir von
Südafrikanern belehrt... . Uns hat es zu viele Leute und so fliegen
wir am 24. Dezember nach Johannesburg. Unser erster Stopp ist Sabie,
wo unsere lieben Freunde Ute und Felix früher das Villa Ticino
geführt haben. Aus privaten Gründen haben sie das B&B nun
verkauft und sind zurück nach Deutschland gezogen. Sabie ist ein
idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Umgebung, und da
es auf 1300 m liegt ist es kühler als im "Flachland" und
Malaria frei. Die Einwohner von Sabie leiden im Moment unter der
Korruption der Gemeinde, haben die doch das Geld für den Strom
jahrelang in ihre eigene Tasche gesteckt, anstelle die Rechnung der
Escom zu bezahlen. Nun hat die Escom genug und 2 mal pro Tag wird der
Strom für je 2 Stunden abgeschaltet. Leider betrifft das auch die
Einwohner, die ihre Rechnung jeden Monat pünktlich bezahlt haben.
Das ist Afrika... ! Ein Spruch den wir oft hören... . Sabie liegt
etwa 45 Minuten vom Krüger entfernt und somit entscheiden wir uns
für einen Ausflug in den Park. Es geht früh los und wir sind
dankbar, dass es heute den ganzen Tag bedeckt bleibt, denn dank den
kühleren Temperaturen sind die Tiere viel aktiver. Elefanten,
Giraffen, Zebras, Löwen, Wasserbüffel und vieles mehr, viele mit
Jungen zeigen sich oft in grosser Anzahl und es ist einfach immer
wieder schön hier zu sein. Die Kehrseite dieses Erlebnisses sind die
vielen Besucher und vor allem die geführten Touren in ihren Safari
Jeeps. Bei Löwen und Leoparden bricht ein regelrechter Kampf um die
besten Plätze aus und es gibt oftmals kein durchkommen mehr.
Eigentlich sollte die Anzahl der Autos begrenzt sein, auf 2500 Autos
pro Tag, aber es kommt uns so vor, als ob sie die Anzahl erhöht
hätten. Viel ruhiger geht es in Haenertsburg zu. Diese kleine
Ortschaft ist eine richtige kleine Oase. Es gibt nur wenige
Unterkünfte und Restaurants und alles in Gehdistanz. Hier sind es
nur die Affen die Ortschaft "unsicher" machen. Muss man sie
doch gut im Auge behalten, denn kaum dreht man sich ist das Brötchen
weg. Da unsere sportlichen Aktivitäten bisher eindeutig zu kurz
gekommen sind, entscheiden wir uns trotz 33 Grad eine Wanderung zu
unternehmen. 10 km sind es und es ist nicht verwunderlich, dass wir
bei dieser Hitze weder Tiere oder Menschen zu sehen bekommen. Besser
ergeht es uns am nächsten Tag. Wir können zwei gute Mountain Bikes
mieten und es geht alles dem Stausee entlang bis zur Staumauer. Es
ist keine lange Strecke, zum Glück, denn der Sattel ist ungewohnt hart,
eine
Blase hat sich im Handballen gebildet da wir keine Handschuhe tragen
und die Strecke ist holperig und steinig. Aber es hat extrem gut
getan etwas sportliches zu machen, da nehmen wir die Hitze und diese
kleinen Wehwehchen gerne in Kauf.
Bis bald Ruth und Peter Fotos IFotos II |