
Reisenotizen aus Madagaskar

Madagaskar 22.08. – 12.09. 2018
Keine Sorge, ich weiss, dass wir dieses Jahr schon zu viele Ferien bezogen haben, und nun noch 3 Wochen Madagaskar. Aber das war schon sehr lange ein Traumziel von uns, das wir immer „verschoben“ haben. Zum einen war es politisch sehr instabil, zum anderen ist es schwierig auf eigene Faust zu reisen, und es mit unseren Winterferien zu verbinden, das war auch nicht die beste Voraussetzung. Dezember bis März ist hier Regen- und Cyclonzeit und unter Umständen gibt es wegen den Überschwemmungen kein durchkommen. Obwohl wir schon im Vorfeld einiges über Madagaskar gesehen oder gelesen haben (wir haben das Reisebuch schon vor einigen Jahren gekauft), hat uns dieses Land in etlicher Hinsicht überrascht. Die freundlichen Leute, obwohl wir gehört haben, dass die Malagassen ein schwieriges Volk seinen, seine Naturschönheiten, die vielen Inseln und Nationalparks, die geniale Tierwelt mit den Lemuren und den Chamäleons, was für mich der Hauptgrund war, nach Madagaskar zu reisen und das einfache, aber feine Essen. Das „Negative“ sind die sehr schlechten Strassen und man ist auf einen Fahrer angewiesen, denn Autovermietungen gibt es so gut wie gar nicht und öffentliche Transportmittel sind oftmals komplett überfüllt und bei diesen Strassen sicher nicht der ideale fahrbare Untersatz.
Aber zuerst einmal der Reihe nach. Um nach Madagaskar zu kommen gibt es verschiedene Routen. Über Johannesburg, Italien oder Frankreich, oder dann mit der Ethiopian Airline über Addis Abeba, wofür wir uns schlussendlich entschieden haben. Haben viel Gutes über diese Airline gehört, sie sei eine der besten Fluggesellschaften mit einer ganz neuen Flugzeugflotte usw. Mhhmm.. unsere Erwartungen waren wohl etwas zu hoch gesteckt und das unmotivierte Personal hat es auch nicht verbessert. Jedoch fiel die Bilanz bei der späteren Rückreise aus Addis nach Frankfurt in einem neuen Airbus A350 doch einiges positiver aus. Am Flughafen von Addis Abeba wird ein neuer Terminal gebaut, der ist mehr oder weniger fertig, und es hat unglaublich viele Sitzgelegenheiten, aber es gibt keine Möglichkeiten im neuen Transitbereich, etwas zu Essen oder zu trinken zu kaufen (unser reichhaltiges Frühstück im Flugzeug, hat aus einem Stück Kuchen und einem Tee oder Kaffee bestanden) und zum anderen ist es so unglaublich kalt im Terminal. Reise erfahren wie wir sind, hatten wir eh schon lange Hosen, gute Schuhe, Shirt, Pullover und Fasi an, aber die Gruppe Asiaten und auch andere Wartende, die nur leichte Kleidung anhatten, die haben sich bald mit Turnübungen, etwas näher zusammen rücken, oder der mitgebrachten Nudelsuppe warm gehalten. Wir haben später nachgeschaut und gesehen, dass Addis Abeba auf 2355 m liegt und da wir morgens um 6 Uhr angekommen sind, da waren die Temperaturen unter 10 Grad.
Nosy Be ist eine Insel neben dem Festland und wie wir schnell feststellen, Ferieninsel der Italiener und Franzosen. Das Flughafen Terminal hier besteht aus einem Raum, aber darin befinden sich etwa 6 „Bürotische“, verschiedene Stationen für den Bürokratischen Teil der Einreise. Ein Zettel für den Zoll, der Andere fürs Visum, der nächste, um den Stempel zu holen, der nächste Beamte kontrolliert nochmals alles und dann wird das meiste Gepäck noch kurz durchsucht. Aber alles geht erstaunlich speditiv und zwischendurch versucht der eine oder andere, dich noch zu einer kleinen „Spende“ zu überreden. Willkommen in Afrika… .
Madagaskar ist die viertgrösste Insel der Welt, mit 5000 km Küste und 250 Inseln. Die Fläche beträgt 587’295 km2 und die Einwohnerzahl wird mit 25’570’895 angegeben, die Amtssprachen sind Malagasy und Französisch, und am 26. Juni 1960 wurde Madagaskar unabhängig. Dies die „trockene“ Seite des Berichts. Madagaskar ist reich an einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt und viele Arten sind nur auf dieser Insel zu finden. Leider kämpfen sie auch hier gegen illegale Abholzung und Rodungen. Unterdessen gibt es 47 offizielle Naturschutzgebiete und sollte nach einem Regierungsplan verdreifacht werden, nur leider sieht es mit der Durchsetzung nicht so einfach aus. Hoffen wir für diese einzigartige Natur- und Pflanzenwelt dass es klappt. Von Vorteil ist sicher, dass die Insel touristisch noch kaum erschlossen ist, die Strassen wie ein „Emmentalerkäse“ aussehen und viele Sehenswürdigkeiten so weit auseinander liegen, dass das Reisen viel Zeit in Anspruch nimmt.
So beschränken auch wir uns vor allem auf eine Insel, Nosy Be und den Norden des Festlandes, um einmal einen Eindruck von diesem Land zu bekommen. Nosy Be ist wohl die beste touristisch erschlossene Insel und auch etliche Ausländer haben sich hier nieder gelassen. Das Arc en Ciel, unser erstes Hotel gehört einem Italiener, ein kleines Hotel, wunderschön gelegen und eine perfekte Wahl. Durch die vielen italienischen Gäste und den Chef spricht das ganze Personal sehr gut Italienisch und Französich. Nun das nützt uns nur bedingt etwas, da unser französischer Wortschatz aus der Schule irgendwo verloren gegangen ist (aber mein Tour Guide Peter lernt wieder schnell dazu), aber mit unseren wenigen Brocken italienisch und dem Französisch schlagen wir uns durch. Rund um Nosy Be findet man traumhafte Inseln, wie Nosy Komba, Nosy Tanikely, Nosy Sakatia, um nur ein paar davon zu nennen, mit einer einzigartigen Unterwasserwelt. Klar dass auch wir einen Ausflug buchen und es ist wirklich genial. Nosy Tanikly ist eine komplett geschützte Insel, mit Marine National Park. Das Riff zum schnorcheln liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt und die Vielfalt an Fischen ist einzigartig. Zudem gibt es auf der Insel noch einen kleinen ehemaligen Leuchtturm, von dem man eine tolle Aussicht geniesst. Wir werden immer wieder überrascht, wie sauber es an den meisten Orten ist. Im Wasser und am Strand findet man keine einzige weggeworfene Petflasche oder sonstigen Abfall. Alles wird wieder von den Tour Anbietern zurück genommen.
Lokobe, der Nationalpark auf Nosy Be ist ein „muss“. Aber um dahin zu kommen, da muss man zuerst noch etwas dafür tun. Wie alle diese Touren, alles ist organisiert. Wir werden im Hotel abgeholt, laden unterwegs noch den Führer ein und fahren in ein kleines Fischerdorf, von wo aus unsere Tour startet. Wir werden in 3 kleine Fischer Boote verfrachtet und nun heisst es zuerst einmal paddeln. ca 40 Minuten dauert die Überfahrt, je nachdem wie „stark“ das Team zusammen gestellt ist. Für uns ist das natürlich kein Problem, aber einige unserer Gruppe kommen schnell einmal an ihre Grenzen und somit heisst es für die Anderen im Boot, fleissig weiter paddeln. Wie überall in den Nationalparks in Madagaskar, die Parks können nur mit einem Führer besucht werden und dieser ist im Eintrittspreis bereits enthalten. Was hätten wir ohne die Augen der Führer gesehen, wohl nicht viel. Der Gecko der die gleiche Farbe wie die Baumrinde hat, die drei Boas, die kleine Eule, verschiedene Lemuren und natürlich Chamäleons. Die Vanille Pflanze, der Ylang Ylang Baum, die vielen Orchideen Pflanzen, die leider erst im Dezember blühen usw. Der „berühmte“ Ylang Ylang Baum ist auf der ganzen Insel in Form von Plantagen zu sehen. Seine Form ist sehr speziell, bewusst wird er „klein“ gehalten, um das Pflücken der Blüten zu vereinfachen. Diese werden in der Distillerie zu Oel verarbeitet und in den Westen verkauft, zur Herstellung von Parfum.
Der einfachste Weg um Nosy Be zu erkunden ist ein Roller. Kurzerhand wird einem Freund telefoniert, der sehr wahrscheinlich sein eigenes gebracht hat, und das natürlich auch zuerst einmal mit Benzin gefüllt werden muss. Wir wollen in den kleinen Lemurenpark, nach Hell-Ville und nach Ambatoloaka. Letzteres hat eher einen schlechten Ruf, ist es bei Ausländern doch sehr beliebt wegen seinen Bar’s und Nachtclubs. Ein kleines Pattaya wie es vor etlichen Jahren einmal war. Wir haben uns lange überlegt, ob wir den kleinen Lemurenpark besichtigen möchten, werden doch die Tiere vereinzelt in Käfigen oder kleinen Inseln gehalten, aber zum einen profitiert ein ganzes Dorf davon und wir sehen die verschiedenen Arten von Chameleons und Lemuren und lernen auch hier wieder vieles über die Tier- und Pflanzenwelt.
Eine Woche wollten wir auf Nosy Be bleiben und schlussendlich mussten wir noch einen Tag verlängern. Obwohl wir schon gehört haben, dass Air Madagaskar sehr unzuverlässig ist, haben wir doch nicht schlecht gestaunt, als uns um 19 Uhr ein SMS und Mail erreicht, dass unser Flug nach Diego Suarez (Festland) vom folgenden Tag kurzerhand gestrichen wurde. Keine weitere Notiz ob er verschoben wird, wo wir uns melden sollen usw. und klar war niemand um diese Zeit mehr erreichbar. Pierluigi und sein Team haben dann grossartige „Arbeit“ geleistet, haben rum telefoniert und nach Alternativen gesucht. Wohl sähe es mit der Rückerstattung des Flugpreises auch sehr schlecht aus. Da wir alle weiteren Unterkünfte auf dem Festland bereits organisiert hatten, aber noch keinen Transport hatten, war das eine weitere Sache, die wir in Angriff nehmen mussten. Praktisch alle reisen hier mit Fahrer und Führer, selbst Rucksack Touristen, oder dann in kleinen Gruppen. Viele Anbieter gibt es auch in dieser Hinsicht nicht und mit Evasion Sans Frontière finden wir eine Agentur, die uns von Hotel zu Hotel fährt. Mit einem Tag Verspätung kommen wir schliesslich doch noch nach Diego Suarez. Viele nutzen diesen Ort als Basis, um die Umgebung zu erkunden. Zudem ist es ein Paradies für Kiter, es hat die zweitgrösste Bucht (nach Rio de Janeiro) und hat einige alte Koloniale Gebäude, die leider in einem sehr schlechten Zustand sind. Mit unserem ersten Fahrer klappt alles wunderbar und er ist pünktlich da. Heute wollen wir zum Montagne d’Ambre Nationalpark bei Joffreville. Dieser liegt auf über 1000 m und ist das „Wasserreservoir“ von Diego Suarez. Es regnet praktisch jeden Tag einmal, aber was wäre ein Regenwald ohne Regen. Unser Fahrer vermittelt uns Antonio, ein Guide, der halb Massai ist, gut Englisch spricht und Augen hat wie ein Adler. Zweimal findet er das kleinste Chamäleon ( ca. 16 Millimeter) von Madagaskar, das auf dem Boden lebt und zwischen den braunen Blätter die beste Tarnung hat die es gibt. Anscheinend ist es eines der wenigen Chamäleons, das seine Farbe nicht wechseln kann. Zwischendurch verschwindet er hinter den Büschen und kommt mal mit einem Frosch hervor, dann mit einem weiteren Chamäeleon, und so weiter. Wir sehen Lemuren, Vögel und lernen auch hier wieder etliches über die beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt. Auch geht für mich ein Wunsch in Erfüllung, so ein Chamäleon zu halten. Ich spüre ihre kleinen Nägel, wenn sie sich bewegen. Was für geniale Tiere, mit ihren Augen und wie schnell sie sich der Umgebung anpassen. Danke Antonio für dieses einmalige Erlebnis und deine super Führung. Eigentlich haben wir uns für 3 Nächte in der Nature Lodge einquartiert, eine tolle Lodge mit super Aussicht. Nur windet es so stark über die Kuppe, dass die Dächer (Blech und Bananenblätter) der Bungalows die ganze Nacht „klappern“. Zudem haben wohl die holprigen Strassen und das kleine Bett dazu geführt, dass sich bei Peter evtl. ein Brustwirbel verschoben hat. Also zurück nach Diego Suarez und zum Doktor. Viel machen kann er nicht, er verschreibt Medikamente gegen die Schmerzen und es wird auch besser. Beim Brustbein steht zwar immer noch etwas vor. Wie es sich zu Hause herausstellt war es wohl vorher schon so.
Pünktlichkeit ist eher eine Sache der Schweizer, aber unser nächster Fahrer übertrifft alles. Er steht bereits 1 Stunde vor der vereinbarten Zeit vor unserem Hotel. Ein kurzes Frühstück muss aber noch drin liegen. Heute haben wir eine lange Fahrt vor uns, das heisst nicht unbedingt von den Kilometern her, denn dies sind nur etwa 160 km, aber von dem schlechten Strassenzustand her. Die Strassen im Norden seien eh im schlechteren Zustand als weiter südlich, aber seit der Cyclon vor ca. 3 Jahren übers Land gefegt ist, ist es noch viel schlimmer. Einige Brücken sind immer noch nicht ersetzt worden und vom Strassenbelag ist an manchen Stellen nicht mehr viel zu sehen. Kein Wunder wird die Fahrt kein Vergnügen und die 5-6 Stunden, die wir für die Strecke brauchen, eher mühsam. Bei unserer Planung haben wir nicht realisiert, dass die roten Tsingy’s auf unsere Strecke liegen. Peter überredet den Fahrer kurzerhand, gegen ein Entgelt, einen kleinen Abstecher zu machen und es lohnt sich. Die roten Tsingy’s stehen in der Landschaft wie kleine Gebilde oder Säulen, ausgewaschen in Millionen von Jahren. Ein eindrückliches Schauspiel. Auch hier liegen die Tsingy’s ca 20 km von der Hauptstrasse entfernt und die sogenannte Strasse ist eigentlich nur eine Sandpiste. Mit dem Eintrittsgeld, das auch hier dem Dorf zugute kommt, wird nun die Strasse neu gemacht, damit sie auch in der Regenzeit passierbar ist.
Die Iharana Bush Camp könnte genau so gut irgendwo in Südafrika, Botswana oder Namibia stehen. Eine wunderschöne Lodge, die einem Kubaner und Franzosen gehört. Auch hier „lebt“ das ganze Dorf von dieser Lodge. Es braucht Führer, Personal zum kochen, putzen und bedienen, und 40% der Einnahmen fliessen in die Dorfgemeinschaft. Damit werden Schulen gebaut, oder der Weg instand gehalten. Eine super Sache und wir sind auch gerne bereit etwas mehr zu zahlen. Unser Bungalow hier ist sehr speziell. Open Air Dusche, keine richtige Türe zum abschliessen (mehr wie in einem Salon) und eigentlich für jedermann und jedes Tier zugänglich, aber bis auf ein paar Mücken und Geckos bekommen wir keine unerwarteten Besucher. Obwohl wir auf unserer Fahrt 2x Schlangen auf der Strasse sehen, verirrt sich keine ins Bungalow und zudem gibt e keine Giftschlangen in Madagaskar. Die Lodge liegt am Südwest Ende des Nationalparks l’Ankarana. Ein riesiger Nationalpark mit dunkel grauen Tsingy’s aus Kalkgestein, vielen Grotten, einige beheimaten tausende von Fledermäusen, seinen Lemuren und einfach seiner Schönheit und der unglaublichen Stille. Im Nationalpark gibt es etliche Grotten, die „heilig“ sind und daher nicht zugänglich. So ist auch das Baden in etlichen Flüssen und Seen verboten, und der „Abfall“ der da liegt sind eigentlich die Opfergaben für die Götter. Auch die Baobab Bäume sind heilig und der „kleine Zuckerhut“ in Diego Suarez. Für Touristen gelten genau die gleichen Regeln und vor dem betreten der Grotte heisst es auch für uns die Mütze abzunehmen.
Heute geht es wieder zurück nach Nosy Be. Zuerst einmal geht es nach Ankify zum Hafen, von wo aus die Schnellboote fahren. Unser Fahrer hat es heute besonders eilig und von „Mora Mora“ (langsam langsam) ist nicht viel zu spüren. Ein bisschen bin ich heute dankbar für die schlechten Strassen und den wenigen Verkehr. Ankify ist nichts besonderes, aber kaum werden wir gesichtet, wird um uns „gekämpft“. Die einen erzählen, dass das Boot gleich abfährt, die anderen erzählen etwas von einem privaten Schnellboot für den gleichen Preis usw… . Peter einigt sich mit einem offiziellen Verkäufer, wo wir den Pass zeigen müssen und auch registriert werden. Sehr wahrscheinlich nehmen die Einen noch 1-2 Leute in letzter Sekunde noch „schwarz“ auf’s Boot. Die Überfahrt dauert ca 30 Minuten und los geht es, wenn das Boot voll ist, und das müssen ca. 14 Personen sein. Da mit uns erst 4 weitere Personen an Board sind, können wir dem Treiben von weitem zusehen. Auf jeden Fall ist es von Vorteil, die Überfahrt am Morgen zu machen, da am Nachmittag der Wind zunimmt und man viel mehr Wellen hat. Mehr als dreiviertel der Überfahrt ist geschafft, aber plötzlich geht bei unserem Boot nichts mehr. Wir hören etwas von Problemen mit dem Motor, aber irgendwann wird von einem anderen Boot ein Benzinkanister gereicht und es sieht so aus, als hätten wir zu wenig Benzin. Um Benzin zu sparen geht es den restlichen Weg gemächlicher weiter, was zur folge hat, dass wir viel mehr nass gespritzt werden. Wenigstens sind wir noch auf der „besseren“ Seite, denn unsere Nachbarin bekommt einiges mehr ab. Aber irgendwie nimmt es jeder gelassen und auch wir erreichen einmal die andere Seite. Klar wird auch hier wieder um jede einzelne Person gekämpft. Die einen wollen dein Gepäck tragen, die anderen ein Taxi vermitteln usw… .
Das ist manchmal etwas stressig. Wir einigen uns mit einem Mann, der aber anscheinend „nur“ Vermittler ist und das Taxi ist eine alte Kiste, ohne Türverschalungen, die bei uns in diesem Zustand schon längstens aus dem Schrottplatz gelandet wäre. Zudem bekommen die drei dann noch Streit um die Provision und uns wird es dann doch etwas mulmig und zu bunt. Wir steigen kurzerhand wieder aus, nehmen unser Geld und wollen nichts mehr davon wissen. So schnell lässt aber unser Vermittler dann doch nicht locker und besorgt uns diesmal ein richtiges Taxi und im zweiten Anlauf klappt es auch. Und wenn ich nun den Weg sehe, dann bin ich mir nicht sicher, ob es unsere erste Wahl bis hierher geschafft hätte und auch die Bremsen richtig funktioniert hätten…. .
Ja und wie alle Ferien gehen nun auch diese Ferien zu Ende. Wir haben 4 Nächte noch im
Anjiamarango Hotel bei Philipp verbracht und es ist herrlich. Es liegt in einer anderen Bucht, weiter nördlich und es ist auch sehr einsam. Vor dem Hotel hat es ein kleines tolles Riff, Taucherbrille und Schnorchel gibt es gratis, sowie das Kanu und Fahrrad. Unser Bungalow ist auch eine Open Air Version, riesig gross und genau das richtige um die letzten Tage zu geniessen.
Madagaskar war absolut eine Reise wert. Wer aber Shopping Center, Disco’s, schöne Cafés oder das Nachtleben sucht, der ist hier falsch. Wer hingegen Ruhe und Einsamkeit sucht, der findet das hier noch. Das Leben der Einheimischen ist sehr einfach, oft sind es nur kleine Hütten aus Lehm oder Blech und auf dem Land ist Strom eine Rarität. Aber wir haben viele glückliche Menschen gesehen, die Kinder winken sehr viel und freuen sich auch, wenn etwas zurück kommt. Wir hatten nie Angst, dass etwas gestohlen wird, aber klar, einige Gegenden geniessen einen schlechteren Ruf, aber welches Land ist heutzutage total sicher.
Bis zum nächsten Mal
Ruth und Peter